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1. Geschichte der Römer für Gymnasien und den Selbstunterricht - S. 279

1849 - Münster : Coppenrath
279 tes. Die meisten Senatoren und Ritter ergaben sich des Sie- gers Großmuth. Dieser eine Tag bei Pharsalus zerstörte des Pompejus lange bewährten Ruf und den Wahn seiner Unbesiegbarkeit. Seit vierunddreißig Jahren Sieger in allen Schlachten, ver- zweifelte er jetzt bei dem ersten Unfälle und floh mit wenigen Getreuen nach Ägypten zu dem jungen Könige Ptolemäus Dio- nysus, dessen Vater dem Pompejus den Thron verdankte. Allein hier, wo er am sichersten Schutz und Beistand zu finden hoffte, fand er den Tod durch Mörderhand. Die Räthe des Königs glaubten nämlich, dem siegreichen Cäsar ihre Freundschaft nicht besser bezeigen zu können, als wenn sie den überwundenen und verfolgten Feind desselben vollends vernichteten. In einem Na- chen abgeholt, wurde er, als er eben an's Land steigen wollte, verrätherisch überfallen und ermordet. Die Schiffer plünderten den Leichnam und warfen ihn dann an den Strand hin. So kläglich endete der große Mann, der einst die Welt mit dem Ruhme seines Namens erfüllte, dreimal Consul war und drei- mal über die drei bekannten Theile der Erde triumphirte. Jn- deß brachte auch den Mördern ihr Bubenstück keinen Segen. Als Cäsar drei Tage später landete und die königlichen Blut- diener, in der Hoffnung einer großen Belohnung, das abge- hauene Haupt des Pompejus ihm entgegenbrachten, wandte er sich mit Abscheu von diesen Elenden und vergoß Thränen der Rührung über das Schicksal seines ehemaligen Freundes und des Gemahles seiner Tochter. In Ägypten fand Cäsar Thronstreitigkeiten zwischen Pto- lemäus Dionysus und dessen Schwester Cleopatra vor. Nach dem Testamente ihres Vaters sollten sie sich mit einander ver- mählen und unter Obhut des römischen Volkes gemeinschaftlich regieren. Allein Cleopatra ward vertrieben und sprach nun den Cäsar um Hülfe an. Als dieser, von den Reizen der jungen Königin gefesselt, den Thronstreit zu ihren Gunsten entschied, brach der alerandrinische Krieg aus. (48—47). Der königliche Feldherr Achillas zog mit 20,000 Mann vor Alerandria. Der größte Theil der Bevölkerung trat auf dessen Seite; und nun wurde Cäsar in dem Stadtviertel, in welchem er sich verschanzt hatte, zu Wasser und zu Lande auf

2. Geschichte der Römer für Gymnasien und den Selbstunterricht - S. 20

1849 - Münster : Coppenrath
20 d. i. empörte Knechte, erhielten. Auch hier war die ganze Küste mit griechischen Kolonien bedeckt. Die alte Hauptstadt des Lan- des war Conse nti a, das heutige Consenza; hier starb Alarich und wurde im Flusse Busentinus (Busento) begraben. Außer- dem sind merkwürdig die Städte: Mamertum, welche von Samnitern gegründet wurde; bis hierher zieht sich der ganz Bruttium durchschneidende Bergwald Sila?), der damals, wie jetzt, das berühmte bruttische Harz lieferte. — Croton, eine Kolonie der Achäer und'hauptsitz der pythagoräischen Schule, in der Nähe des Vorgebirges Lacinium. Hier stand der berühmte Tempel der Juno Lacinia, in welchem Hannibal eine Tafel mit der Inschrift seiner Thaten als Weihgeschenk aufhing. Rhe- gium (Reggio), eine Kolonie der Chalcider, auf der Südspitze Italiens, die einst, der Sage nach, mit Sicilien noch verbunden war. Hier ragt ein steiler Fels, Scylläum, in's Meer, der mit seinen gefährlichen Klippen von den Dichtern unter dem Bilde des in einer Höhle hausenden Ungeheuers, Scylla, darge- stellt wurde, und die Meerenge selbst mit ihren reißenden Strö- mungen und Wirbeln unter dem Bilde eines ähnlichen Unge- heuers, der Charybdis. — Locri Epiphezirii, am zephiri- schen Vorgebirge; hier lebte der große Gesetzgeber Zaleukus. 3. Apulia. — Dieses schöne und fruchtbare Land wird in der Mitte vom Aufidus (Ofauto) durchströmt. Der westlich gelegene Theil hieß Daunia, der östlich gelegene Peucetia. Die Urbewohner waren die pelasgischen Daunie r und Peuce- tier, die von den Apulern, einem den Oskern verwandten Volkstamme, unterworfen wurden. Zu den denkwürdigsten Ör- tern gehören: Luceria, berühmt durch seine feine Wolle. — C anusium (Canossa), mit vielen Überresten von Wasserleitun- gen, Triumphbögen :c. Nicht weit hievon, auf der Ostseite des Aufidus, lag der Flecken Cannä, berühmt durch den großen Sieg des Hannibal im Jahre 216. Noch jetzt liegt hier ein Dorf Can ne, in welchem man Überbleibsel römischer Gebäude erblickt. — Venusi a (Venosa), unfern des Berges Vultur (Voltore), der Geburtsort des Horaz; auch das benachbarte a) Sicilia quondam agro Bruttio cohaerens, mox interfuso mari avulsa est. Plin. hist. nat. Iii. 9. Vergl. Virg. Aen. Iii. 413-417; Ovid. Metam, lib. 15.

3. Geschichte der Römer für Gymnasien und den Selbstunterricht - S. 144

1849 - Münster : Coppenrath
144 fung des größten- Theiles von Italien war die Eroberungssucht der Römer nicht gestillt. Vor ihnen lag, nur durch eine schmale Meerenge geschieden, die reizende Insel Sicilien, die Perle des Mittelmeeres, welche unendliche Genüsse verhieß. Sie erst schien, als äußerstes Glied, Italien und die Herrschaft in demselben ab- zurunden. Auf diesem gesegneten Eilande blüheten griechische Kolonien nach dem Muster ihrer Mutterstaaten herrlich empor, vor allen aber Syrakus, das bereits einen großen Theil dessel- den unter seiner Herrschaft hatte. Neben den Sprakusern brei- teten sich hier immer weiter die Karthager aus, die schon seit alten Zeiten auch hier ihre Kolonien hatten und den Besitz der ganzen Insel als das Ziel ihrer Wünsche betrachteten. Karthago, der eigentliche Wohnsitz dieses Volkes, lag auf der nordwestlichen Küste von Afrika auf einem Felsen des geräumigen für zwei Häfen geöffneten Meerbusens, des heutigen Golfs von Tunes, zwischen dem Hermesvorgebirge (Cap von) im Osten, und dem Apollovorgebirge (Cap Zibib) im Westen, unweit dem jetzigen El Mersa. Die seefahrenden Phönizier, namentlich Tyrier unter der Königin Dido, gründeten dasselbe. Als nämlich diese Königin, auf der Flucht von ihrem feindlichen Bruder Pygmalion, um das Jahr 888 v. Ehr. an der schönen Küste landete, die bereits durch ältere phönizische Pstanzstädte ihrem Vaterlande befreundet war, wirkte sie für sich und ihre Tyrier die Erlaubniß aus, sich hier niederzulassen. Hier grün- dete sie zuerst das Bergschloß Byrsa, das sich durch neue An- bauten allmälig zu einer Stadt erweiterte und zum ausgedehnten und volkreichen Stapelort des See- und Landhandels anwuchs. Die neue Kolonie verdunkelte bald den Glanz nicht nur der äl- teren phönizischen Pstanzstädte in Afrika, Utika und Leptis, sondern auch den des Mutterlandes selbst, das von Karthago gleichsam beerbt wurde. Anfangs zahlten die Karthager den Eingeborenen, den Libyern, Tribut. Als jene aber mächtiger wurden, stellten sie nicht nur den Tribut ein, sondern wurden auch Meister eines beträchtlichen Stadtgebietes, das 25 Meilen lang, und 36 Meilen breit war. Das unterworfene libysche Land, nachher Libyphönizien genannt, wurde bald durch sorgfäl- tigen Anbau eine Musterschule der Landwirthschaft und eine Kornkammer Karthago's. Von hier aus breiteten sich die Kar-

4. Geschichte der Römer für Gymnasien und den Selbstunterricht - S. 273

1849 - Münster : Coppenrath
273 über den Rhein zurück und zeigte so seinen vorher sehr furcht- samen Soldaten, daß nicht Marius allein die Barbaren besiegen könne. Für den folgenden Winter blieb er mit seinem Heere im Lande der Gallier stehen, die nun inne wurden, daß der Preis seines Beistandes ihre Knechtschaft sei. Deshalb vereinigten sich im Jahre 57 die Belgier, welche für das tapferste Volk zwischen dem Rhein und den Pyrenäen galten, zu einer allge- meinen Rüstung gegen das Vordringen der Römer. Allein Cä- sar wußte durch List die Gesammtkraft zu trennen und dann die Getrennten plötzlich zu überfallen und zu unterwerfen Mit vorleuchtendem Heldenmuthe kämpften die Rer vier, welche zwischen der Schelde und der Sambre wohnten; doch auch hier bewährte sich die Überlegenheit der römischen Kriegeskunst. Cä- sar überwinterte in Luca, wo auch die berühmte Zusammenkunft des Pompejus und Crassus stattfand, wurde aber bald durch neue Unruhen nach Gallien zurückgerufen. Hier hatten sich im Jahre 56 die geriet er in der heutigen Betragne und die übri- rigen Bewohner der nordwestlichen Küste empört. Allein auch sie wurden, besonders durch einen unerwarteten Angriff des Dec. Brutus von der See her, unterworfen, während die Aquita- ner im südwestlichen Gallien durch P. Crassus, einen Sohn des Triumvirs, unterjocht wurden. Hiemit war die Eroberung Gal- liens bis auf wenige Stämme an der belgischen Küste und am Fuße der Pyrenäen vollendet. Dagegen kamen neue Horden aus dem benachbarten Germanien, die Usipeter und Tenchterer, über den Niederrhein und fielen in Belgien ein. Cäsar jedoch besiegte sie im Jahre 55 durch Waffenkunst und treubrüchige Hinterlist, indem er vorher ihre zu ihm gekommenen Führer ver- haftet hatte, und trieb sie über den Rhein zurück. Er selbst setzte dann auf einer kunstvoll geschlagenen Brücke wahrscheinlich in der Nähe von Bonn über den Strom und fiel in Deutschland ein, kehrte aber doch schon nach achtzehn Tagen aus dem un- heimlichen Lande zurück. In demselben Jahre machte er auch einen Zug über das Meer nach Brittanien, weil auch von dort- her Gallien häufig beunruhigt wurde. Das südliche Küsten- gebiet wurde eben so schnell bewältigt alö geräumt. Im Jahre ‘) Divide et impera war ein alter Grundsatz der Römer. Weiter, Geschichte der Römer.

5. Die alte Geschichte - S. 127

1872 - Münster : Coppenrath
127 Fell (ein Sinnbild des Reichthumes) ans Kolchis am schwarzen Meere zu holen, welches ein anderer griechischer Fürst, mit Namen Phryxns, als Weihegeschenk fr den König des Landes schon frher dahin gebracht hatte. Diese Fahrt ist unter dem Namen A rgonautenzug berhmt. Zug der Sieben gegen Theben (um 1230 vor Chr.). Eben so merkwrdig ist der Krieg, welchen sieben verbndete Fürsten ans dem Peloponnes gegen das schon mchtige Theben unternahmen, um dem Polynices, einem Sohne des unglcklichen Kniges Oedlpus und Schwiegersohne des Adrastus von Argos, gegen seinen Bruder Etekles und dessen Bundesgenossen beizustehen. Erst zehn Jahre spter wurde der Rachekrieg durch die Shne der Erschlagenen erneuert und beendigt. Ganz vorzglich aber waren die Streifzge gegen die Kste von Kleinasien gerichtet, weil hier die reichste Beute zu finden war. Dergleichen Rubereien galten den rohen Mnnern auch fr Heldenthaten. 43. Der trojanische Krieg (um 11941184 v. Chr.). Man kann denken, da die anderen Völker solchen Helden-thaten nicht so ruhig zusehen wollten. Sie suchten sich zu rchen, fielen in Griechenland ein und machten es dort gerade so. Einst schiffte ein Prinz aus Kleinasien, Paris hie er, nach dem Peloponnes. Er war der zweite Sohn des Pria-mus, Knigs von Troja. Diese Stadt liegt an der West-kste in der Grafschaft Mysien. Zu Sparta bei dem Könige Menelaus kehrte er ein. Dieser kannte seine bse Absicht nicht und nahm ihn recht gastfreundlich uuf. Eines Tages war Menelaus gerade abwesend. Und eiligst ergriff der Undankbare das Weib desselben, die schne Hellna, fhrte sie sammt den kostbarsten Schtzen des Hauses nach seinem Schiffe und floh dann mit seinem Raube ber's Meer weg nach Troja.

6. Die alte Geschichte - S. 11

1872 - Münster : Coppenrath
6) Aethiopien, oberhalb von Aegypten, stand wegen seines Reichthnmes an Gold, Elfenbein, Ebenholz und Nanchwerk von frhester Zeit her mit diesem durch Handel in Verbindung. Besonders berhmt war die Provinz Mere. Die Aethiopen zeichnen sich durch eine glnzend schwarze Farbe aus. 6, Europa. Europa ist der kleinste von den im Alterthume bekannten Erdtheilen; es enthlt nur 180,000 Quadratmeilen. Aber fr die Entwicklung und Bildung der Menschheit hat es mehr ge-than, als die brigen Erdtheile zusammen. Das Edelste und Herrlichste, was die Menschheit aufzuweisen hat, keimte oder reifte auf europischem Boden. Seine Bewohner beherrschen jetzt sogar den grten Theil der anderen Erdtheile; seine Schiffe, seine Flotten durchsegeln alle Meere. Herrlich blhen Knste und Wissenschaften und machen stets grere Fortschritte. Das Klima Europas ist von dem Klima Astens und Afri-kas sehr verschieden. Europa liegt fast ganz unter einem gem-igten Himmelstriche. Von jeher waren deshalb auch seine Bewohner rstige, thtige und Freiheit liebende Menschen, ihr Gemth durch keine niedrige Leidenschaft abgestumpft. Die Bewohner Aliens hingegen wurden bei den vielen Producten, die ihnen ohne sonderliche Mhe und Anstrengung der fruchtbare Boden darbot, ppig und schwelgerisch; der Druck der Regie-rung hemmte jede geistige Regsamkeit; und in Afrika erstarb fast jede Thtigkeit unter dem glhend heien Himmelstriche. Zudem blieb die etwaige wissenschaftliche Bildung in Asien und Afrika grtentheils nur das Eigenthum einer abgesonderten Klasse von Menschen, während sie sich in Europa durch freie Mittheilung der alle Klassen segenreich verbreitete; und was die Natur hier versagte, errang man durch Knste und Ver-kehr. Von Griechenland ging die europische Bildung aus. In der Mitte dreier Erdtheile gelegen und durch vielfachen Verkehr

7. Geschichte des Mittelalters - S. 299

1872 - Münster : Coppenrath
1 299 und Meere ein. Vorzglich beschftigte ihn der Plan, einen See-weg um Afrika herum nach Ostindien aufzusuchen, um die herrli-chen Erzeugnisse dieses schnen Landes, die man bisher durch ara-bische Kaufleute bezogen hatte, unmittelbar aus Indien selbst zu holen. Die Araber nmlich kauften in Goa, Calicut und Cochin Gewrze und andere indische Waaren, die sie dann der den persischen Meerbusen nach Syrien und der den arabischen nach Aegypten brachten. Von hier wurden sie vorzglich von veneria-Nischen und genuesischen Kaufleuten abgeholt und um einen hohen Preis durch ganz Europa verkauft. Der Seeweg um Afrika war damals noch nicht bekannt; man wute gar nicht, wie weit sich dieser Erdtheil nach Sden hin erstrecke. Dazu waren die See-fahret bisher durch mancherlei lcherliche Fabeln von greren Unternehmungen abgeschreckt worden. Unter der Linie (Aequtor), hie es, sei das Wasser kochend hei, das Land von den gl-henden Stralen der Sonne versengt und durchaus unbewohnt; cm anderen Stellen wimmele das Meer von Ungeheuern, die mit ihren riesigen Rcken das Schiff hoch in die Luft schleuderten und zerschellten; und wieder an anderen sei das Meer mit Schilf dicht durchwachsen, so da das Schiff, welches hineingerathe, einem klglichen Untergange preisgegeben sei, weil es, wie eingemauert, weder vorwrts noch rckwrts knne. Solche und hnliche Fa-beln hatten bisher auch die Khnsten von ferneren Unterneh-mungen abgeschreckt. Heinrich aber fate Muth und suchte ihn auch bei anderen anzufachen. Er hatte von den Arabern bereits manche Kunde der die Kste von Afrika eingezogen, und im Jahre 1418 schickte er selbst ein Schiff unter dem geschickten Seefahrer Pereftrello zur nheren Erforschung derselben aus. Ein Sturm warf ihn aber seitwrts, und so entdeckte er die kleine Insel Porto Santo. Von hier aus sah er bei hellem Wetter in weiter Ferne einen groen Nebelberg am Horizonte. Er vermuthete, da es Land sei, fteuerte darauf los und fand die Insel Madeira (1419). Sie war unbewohnt und ganz mit Wald bedeckt. Der Wald wurde angezndet und soll sieben ganze Jahre gebrannt haben. Heinrich legte auf Madeira eine I

8. Geschichte des Mittelalters - S. 300

1872 - Münster : Coppenrath
300 Kolonie an und lie Reben aus Cypern und Zuckerrohr aus Ottilien anpflanzen. Diese gediehen in dem durch die Asche gedngten Boden ganz vorzglich, und die herrlichen Erzeug-nisse der Insel wurden bald der Gegenstand eines gewinnreichen Handels. Dann erreichten die glcklichen Segler die kana-rischen Inseln*), die schon den Alten unter dem Namen der glcklichen Inseln bekannt waren. Hier aber wurden sie durch den Anblick der feuerspeienden Berge, unter denen sich der stets ranchende Pik auf Teneriffa auszeichnet, mit neuem Schreck erfllt. Hier, frchteten sie, knne wohl jene brennende Hitze anfangen. Dennoch schifften sie muthig weiter in die offene See und erreichten 1431 eine der azorischen Inseln. Zwei-hundert Meilen liegen diese von der portugiesischen Kste. Sd-lich hingegen war man noch nicht der die kanarischen Inseln hinausgekommen. Dort, an der afrikanischen Kste, erhob sich drohend eine groe, weit in das Meer hervorspringende Fels-wand (Cap), die man bis dahin fr das Ende der Welt hielt und daher das Eap Ron nannte. Das Meer, welches sich hier furchtbar um die Felswand thrmet und mchtige Strudel bildet, schreckte bisher alle Seefahrer zurck. Da erbot sich Gilianez, einer von Heinrich's Seefahrern, zu dem khnen Unternehmen und umschiffte glcklich das furchtbare Cap (1433). Seit der Zeit fhrte dieses den Namen Cap bojador, d. i. das umschiffte. Durch diese glcklichen Versuche wurde die Hoff-nung und der Muth der portugiesischen Seesahrer neu belebt. Am meisten freuete sich der Prinz Heinrich und lie seine Seefahrer immer sdlicher, die afrikanische Kste hinauf, fahren. So kamen sie nach dem Ausflusse des Senegal, dann nach dem grnen Vorgebirge. Am Senegal fanden sie zuerst wilde heidnische Neger; die, welche sie nrdlich getroffen hatten, waren Mohammedaner gewesen. Das Land war grtenteils wst und sandig. Im Jahre 1462 kamen sie an die Kste des eigent- *) Diese sind das Vaterland der Kanarienvgel, die dort eine brunlich graue Farbe haben. Erst seit dem sechzehnten Jahrhundert wurden die munteren Snger in Europa bekannt.

9. Geschichte des Mittelalters - S. 129

1872 - Münster : Coppenrath
: 129 Groen vermehrten noch das Uebel. Bald muten sie ihren Feinden wieder einen jhrlichen Tribut zahlen. Am hchsten stieg die Unordnung auf der Insel unter dem englischen König Ethelred. Dieser, der verhaten Fremdlinge in seinem Lande mde, weil ihre Brder wiederholt herber-kamen und Tribut forderten, lie vor Wuth an einem Tage alle auf der Insel wohnenden Dnen ohne Gnade ermorden. Dies geschah im Jahre 1002. Dadurch zog er sich aber die schwere Rache ihres Kniges Swen zu. Dieser landete mit einem groen Heere seiner Dnen, vertrieb den Ethelred und eroberte nach langem mrderischen Kampfe ganz England. Je-doch lie ihn sein frher Tod nicht zum Gensse seiner Grobe-rung kommen. Ihm folgte sein Sohn Kanut der Groe, ein Zeitgenosse des Kaisers Heinrich Ii. Dieser suchte nicht | durch Gewalt, sondern durch die Liebe der Unterthanen seine Herrschaft zu behaupten. Er bte gleiche Gerechtigkeit gegen Sachsen und Dnen und suchte allen Unterschied unter ihnen aufzuheben. Fr Schmeicheleien hatte er fein Ohr. Einst priesen die Hflinge mit ungebhrender Erhebung seine Macht und sagten gerade heraus, er vermge Alles. Da setzte sich der König, um die Schmeichler zu beschmen, zur Zeit der Fluth au der Meereskste nieder und gebot den Wogen, seine Fe nicht zu berhren. Aber die Wogen schlugen immer nher, so da der König sich entfernen mute. Sehet," rief er nun, mit welchem Unrechte ihr eine Macht preiset, der nicht einmal die Wogen gehorchen. Nur einer ist da, der sprechen kann: Bis hierher und nicht weiter! Vor ihm sinkt alle menschliche Gre in Nichts zusammen." Fnf und zwanzig Jahre lang behaupteten sich die Dnen unter ihm und seinen Shnen in England. Als sie es im Zahre 1041 wieder verlassen muten, kam der angelschsische Fürst Eduard der Bekenner auf den englischen Thron. Mit seinem Tode im Jahre 1066 erlosch Alsred's Stamm. Da kam Wilhelm, Herzog von der Normandie, mit einem treff- Welte i'i Wtltgesch. Ii. 25. Aufl. 9 I

10. Geschichte des Mittelalters - S. 305

1872 - Münster : Coppenrath
I 305 Treulosigkeit ging er nach Spanien und theilte seinen Plan dem Könige Ferdinand und der Knigin Jsabella mit. Nach acht langen und bangen Jahren fand er hier endlich Unter-sttzung. Nach Bezwingung Granadas gab ihm die Knigin Jsabella drei kleine Sckiffe, um mit denselben die wichtigste Seereise zu machen, welche je unternommen war. Zuvor je* doch lie er sich unter groen Vergnstigungen zum Statthalter aller Lnder ernennen, die er entdecken wrde. I ^ Am 3. August 1492 segelte der khne Mann mit drei kleinen Fahrzeugen und hundertzwanzig Gefhrten von Palos, einem unbedeutenden Hafen Andalusiens, ab und erreichte bald die kanarischen Inseln. Auf diesen versah er sich mit frischem Wasser, und nun ging es getrost in die unendliche, noch nie befahrene Wasserwste. Vom gnstigen Winde getrieben flogen die Schiffe pfeilschnell dahin. Allein mit jedem Tage der lang sich hinziehenden Fahrt minderte sich die Hoffnung, und wuchs die Ungeduld der Matrosen, obgleich ihnen Columbus klglich ver-schwieg, wie ungeheuer groß die zurckgelegte Meilenzahl sei. Dazu raubten mancherlei seltsame Erscheinungen ihnen vollends den Muth und erfllten sie mit banger Furcht. Das Meer fing nmlich an, einer Wiese zu gleichen, die ganze Oberflche war so dicht mit Gras bewachsen, ba die Schiffe fast im Laufe aufgehalten wrben. Nichts schien ihnen gewisser, als da Co-lumbus sie hier einem unvermeidlichen Untergange entgegen fhre. Sie machten ihm die bittersten Vorwrfe und broheten, ihn der Borb zu werfen, wenn er nicht umkehre. Columbus besnftigte sie durch sein ruhiges und heiteres Vertrauen, so da sie enblich ihm erklrten, noch drei Tage wollten sie sich seinen tollkhnen Planen fgen. Unterdessen zeigten sich Vorboten des Landes. Die Tiefe des Meeres nahm ab, Rohr und Baumste schwammen auf sie zu, und Landvgel flogen auf die Masten. Die Sonne war eben untergegangen. Noch sah man nichts; aber Columbus lie die Segel einhissen, um nicht etwa bei Nacht auf Klippen tlur'l Weltgt'sch. Ii. 25. Aufl. 20 '
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